Privatsammlung „Bragi“

Bragi; illustriert von Carl Wahlbom

Die Privatsammlung „Bragi“ ist eine nicht aus öffentlichen Mitteln, sondern privat aufgebaute Sammlung, Gesammelt werden Bücher, Zeitschriften, digitale Medien und Handschriften mit Bezug zu Europas Norden. Dabei haben vor allem besonders alte Werke bzw. Erstausgaben einen ganz besonderen Reiz.

Die Werke der Sammlung umfassen Titel in verschiedenen skandinavischen und baltischen Sprachen und können sowohl belletristischer als auch wissenschaftlicher Art sein.

Lehrwerke und Wörterbücher runden die Sammlung ab und machen „Bragi“ zu einer spezialisierten, einzigartig umfassenden und breit aufgestellten Privatsammlung.


Bragi – Gott der Dichtkunst

Als Sohn Odins zählt Bragi zu den Asen und ist in der nordischen Mythologie der Gott der Dichtkunst. Der Name „Bragi“ leitet sich dabei vom altnordischen Wort bragr ab, das neben „Dichtung“ auch „der Vornehmste“, „Häuptling“ oder „Fürst“ bedeutet. Bragi begrüßt die gefallenen Krieger in Walhall. Seine Frau Idun, die Göttin der Jugend und Unsterblichkeit, gewann der göttliche Sänger mit einem Lied.

Den Namen „Bragi“ für eine Privatsammlung skandinavischer Literatur zu wählen lag nah, nicht nur in Anlehnung an den Gott der Dichtkunst.

Als ältester überlieferter Skalde, also höfischer Dichter im mittelalterlichen Skandinavien, gilt Bragi Boddason. Vermutlich war er im 9. Jahrhundert am Hofe zu Birka tätig und prägte die Skaldik in dem Maße, dass es später im 12. Jahrhundert zu einer „Vergöttlichung“ in den Überlieferungen kam.


Sammelschwerpunkt 2021

Im Jahr 2021 wird der Sammel- und Forschungsschwerpunkt der Sammlung „Bragi“ auf den zwei finno-ugrischen Sprachen Wepsisch und (Nord-)Samisch liegen.

Wepsisch ist als ostseefinnische Sprache eng mit dem Finnischen verwandt. Die bedrohte Sprache wird im nordwestlichen Teil Russlands gesprochen – knapp 2.000 Wepsen verstehen und sprechen die Sprache, wobei alle bilingual sind und im Alltag Russisch sprechen.

Das Nordsamische (davvisámegiella) wird von etwa 20.000 Samen in Norwegen, Schweden und Finnland gesprochen und stellt die größte samische Sprache in der Gruppe der samischen Sprachen, einem Zweig der finno-ugrischen Sprachfamilie dar.

Anders als das Wepsische ist Samisch heutzutage als Behördensprache zugelassen und tagtäglich verwendet. Die samische Kultur ist vital und auch bei der samischen Jugend präsent.

Beiden Sprachen soll im 2021 ein besonderes Augenmerk gelten.


Neuanschaffungen

Besonders stolz sind wir auf die Neuanschaffungen, die unseren Bestand erweitern:

Eine deutsche Erstausgabe von Fähnrich Stahl aus dem Jahre 1852 – Johan Ludvig Runeberg gilt als der Nationaldichter Finnlands. Eines seiner berühmtesten Werke sind „Die Sagen des Fähnrich Stahl“ (Fänrik Ståls sägner). 35 Gedichte über den Finnischen Krieg, wobei das erste Gedicht „Vårt land“ zur Nationalhymne Finnlands wurde.

Die Novellen von Knut Hamsun. Knut Hamsun zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern Norwegens. Im Jahre 1920 erhielt er den Literaturnobelpreis für „Segen der Erde“. Neben weiteren Meisterwerken wie „Hunger“ oder „Pan“ schrieb Hamsun auch verschiedene Novellen.

Ein Roman des schwedischen Schriftstellers August Strindberg. Die Ausgabe von „Die gotischen Zimmer“ aus dem Jahr 1922 stammt aus den produktiven Jahren von Strindberg, der als einer der wichtigsten Literaten und Dramatiker Schwedens gilt.

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