Cimber Sterling ist pleite

Die skandinavische Luftfahrtbranche befindet sich in Turbulenzen. Die dänische Luftfahrtgesellschaft Cimber Sterling hat am 03.05.2012 Insolvenz beantragt und ihre Zahlungen und Flüge eingestellt. Am 22.05.2012 musste auch Cimbers schwedische Schwestergesellschaft Skyways Express AB mit ihrer Tochter City Airline AB den Flugbetrieb einstellen.
Skandinavien News und Europas-Norden wollen die Hintergründe zur Insolvenz liefern und Sie über den Verlauf informieren.
Die Insolvenz der dänischen Fluggesellschaft Cimber Sterling im Zeitverlauf:
23.05.2012  Veräußerung der Konkursmasse verzögert sich | Cimbers Flugzeuge verrotten auf den Flughäfen

Die Abwicklung von Cimber Sterling nach der Insolvenz Anfang Mai zieht sich noch hin. Grund sind Verzögerungen und Chaos bei der Bewertung und Veräußerung der Konkursmasse.

Durch das Durcheinander beim Flugzeugbestand und Einzelkomponenten der Flugzeuge, sei sogar ein interessierter Käufer abgesprungen, so die Seite Check-in.dk. Daher stehen nun etliche Flugzeuge von Cimber Sterling auf dänischen Flughäfen, während Insolvenzverwalter und Eigner der Flugzeuge versuchen, herauszufinden, welche Flugzeuge und Teile nun veräußert werden können, um die Insolvenz so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen.

Doch wie kam es zu diesen Problemen?
Von den 26 Flugzeugen waren insgesamt 15 Flugzeuge geleast. 11 Flugzeuge gehörten der dänischen Fluggesellschaft, allerdings waren diese teilweise an Banken und Investmentgesellschaften verpfändet. Durch das schlechte Geschäft und die eingeschränkte Liquidität war Cimber Sterling bereits vor der Insolvenz nicht mehr in der Lage seine Flugzeuge adäquat zu warten und in Stand zu halten. Viele Flugzeuge standen nur noch auf den Flughäfen und wurden als Ersatzteillager benutzt.


Scheinbar tauschte Cimber Sterling Ersatzteile, darunter Motoren, unter den flugfähigen und flugunfähigen Flugzeugen aus. Ein Sicherheitsrisiko habe nicht bestanden, doch nach und nach wurden die geparkten Flieger flugunfähig und verpfändete Flugzeuge stehen heute ohne funktionierende Motoren oder Türen am Rand der Landebahnen dänischer Flughäfen.
 
Für die Investoren und die Insolvenzverwalter ist es nun schwierig herauszufinden, welche Teile nach den Austauschen noch funktionsfähig sind und vor allem wem sie gehören.

Erst nachdem der Bestand an funktionierenden Ersatzteilen, flugfähigen Flugzeugen und faktischem Schrott aufgenommen wurde und die Besitzansprüche geklärt sind, kann es mit den Verhandlungen über einen Verkauf und/oder die Weiterführung der Geschäfte bei Cimber Sterling gehen.
 

03.05.2012 Cimber Sterling ist pleite
Die Eigentümer der lange schon angeschlagenen dänischen Fluggesellschaft Cimber Sterling meldeten diesen Morgen Insolvenz vor dem Amtsgericht im süddänischen Sønderborg an.
Die dänische Fluggesellschaft Cimber Sterling meldete am 03.05.2012 um 6:30 Konkurs an. Mit der Erklärung des Geschäftsführer Jan Palmér an das Amtsgericht, die Presse und die Börsenaufsicht endet vorerst der schwere Weg des gebeutelten Unternehmens.

Cimber Sterlings Absturz

Schon im vergangenen Jahr war es schlecht um die dänische Gesellschaft gestellt und sie wurde von der zypriotischen Gesellschaft Mansvell gekauft. Doch die beiden ukrainischen Hauptaktionäre Gregor Gurtovoy und Igor Kolomoisky mussten feststellen, dass Cimber Sterling einen höheren Kapitalbedarf aufweist, als erwartet, um noch einmal in die schwarzen Zahlen zu fliegen.

Kapitalerhöhung und Entlassungen bei Cimber Sterling

Kapitalerhöhung und Entlassungen prägen den April bei Cimber Sterling. 
Noch auf einer außerordentlichen Hauptsammlung am 24. April 2012 wurde einer Kapitalerhöhung von 300 Millionen DKK (etwa 40,5 Mio. Euro) durch Umwandlung der Schulden zugestimmt.
Doch die Kapitalerhöhung reichte nicht aus, um den Bedarf an zusätzlichem Kapital zu decken. Auch weitere einschneidende Maßnahmen hatten nicht die erhoffte Wirkung. Aus der wirtschaftlichen Schieflage heraus, verkündete Cimber Sterling am 18. April 2012, etwa ein Viertel seiner Belegschaft kündigen zu müssen. Damals wurden – wie eine Art Warnschuss – 200 Mitarbeiter entlassen.
Die Eigentümer wollen Cimber Sterling nicht weiter finanziell unterstützen und eine Insolvenz ist somit nur ein logischer, nicht unerwartet kommender Schritt beim Absturz der dänischen Fluggesellschaft.
Gleich nach dem Insolvenzantrag blieben die Flugzeuge der Cimber Sterling am Boden und alle Flüge wurden gestrichen. Gestrandete Passagiere können aber mit einer Rückzahlung rechnen.

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